Drei Architekten

Im Zentrum von Wendlingen wurde die nicht mehr genutzte Johanneskirche aus den 1960er-Jahren durch ein inklusives gemeinschaftliches Projekt zweier Bauherren ersetzt: dem neuen Gemeindezentrum für die Evangelische Kirchengemeinde Wendlingen und dem Unterstützungszentrum Wendlingen, ein Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung und Tagesbetreuung der BruderhausDiakonie Reutlingen.
Die beiden leicht zueinander versetzten Baukörper spannen den gemeinsamen Vorplatz auf und definieren den Eingangsbereich des neuen Quartierszentrums. Die beiden Nutzungsbereiche sind Außen wie Innen klar ablesbar. Die gemeinschaftlich genutzten Flächen am Foyer stärken den inklusiven Gedanken des Projektes. Der zweigeschossige, multifunktional nutzbarer Saal im Erdgeschoss bildet das Herzstück des neuen Johannesforums und ermöglicht vielfältige Begegnungen. Ein großzügig gerahmtes „Schaufenster“ ermöglicht die Verbindung zwischen Innen- und Außenraum. Durch den Erhalt des freistehenden Kirchturmes, die Weiterverwendung des eingelagerten Natursteines und den Einbau alter Kirchenfenster konnte die Identität des Ortes beibehalten werden.

Aus Alt mach Neu
Die rund 60 Jahre alte Natursteinfassade der Johanneskirche aus Gönninger Kalktuffstein wurde vorsichtig rückgebaut, gereinigt, eingelagert und einer Materialprüfung unterzogen. So konnten fast 300 qm der vorhandenen Steine in der neuen Fassade des Johannesforums weiterverwendet werden. Gemischt mit lokal vorkommenden Gauinger Travertin sind die ursprünglichen Steine jetzt ein natürlicher Teil der neuen Fassade am Gemeindezentrum und stellen den Bezug zur ehemaligen Kirche her.