Neugestaltung Besucherempfang Neues Palais Sanssouci
Die Schlossanlage des Neuen Palais wurde in den Jahren 1763 bis 1769 im Auftrag von Friedrich II. als Sommerresidenz und repräsentatives Gästeschloss errichtet. Sie befindet sich im westlichen Teil des Schlossparks Sanssouci in Potsdam. Seit den 1920er Jahren wird das Neue Palais als Museum, Ausstellungsort und Theater genutzt. Es ist seit 1990 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ und als Bestandteil der Schloss- und Parkanlage Sanssouci in die Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen. Im Rahmen des Projekts „Neugestaltung Besucherempfang“ konzentrieren sich die geplanten Maßnahmen auf zentrale Gebäudebereiche: den Hofdamenflügel, das südliche Corps de Logis sowie den Theaterflügel.
Ziel des Projekts ist es, die Empfangssituation und den Kundenservice für die Besucher des Museums und des Schlosstheaters nachhaltig zu verbessern. Dazu zählen insbesondere die barrierefreie Erschließung der Hauptetagen und des Schlosstheaters durch den Einbau eines Aufzugs im Bereich der derzeitigen Theatertoiletten. Darüber hinaus sind die Schaffung eines neuen Museumseingangs in den Unteren Roten Kammern, ein neuer Empfangsbereich für das Schlosstheater in der Wohnung des Marquis d’Argens sowie die Einrichtung neuer Sanitäranlagen und eines Cateringbereichs im Sockelgeschoss vorgesehen. Ergänzend sollen im Hofdamenflügel Sozialräume für das Personal geschaffen werden.
Das Neue Palais wird durch verschiedene Zeitschichten geprägt. In den Innenräumen überlagern sich friderizianische und wilhelminische Prägungen. Hinzu kamen Zeitschichten aus den 20er Jahren, dem Nationalsozialismus, sowie aus DDR-Zeiten. Aus der Nachwendezeit sind Hinzufügungen im Rahmen der Museumsnutzung mittlerweile Teil der wahrnehmbaren Geschichte des Ortes. Insbesondere die frühen Zeitschichten aus der königlichen und kaiserlichen Zeit verschmelzen für die heutigen Sehgewohnheiten und müssen sorgsam kuratiert werden.
Die Zeitschicht der DDR negiert den historischen Kontext weitgehend und muss als wichtige Zeitschicht didaktisch eingebunden werden.
Der respektvolle Umgang mit all diesen Überlagerungen und Zeitschichten spielt eine große Rolle in der aktuellen Projektbearbeitung. Der Neue Besucherempfang wird in den sehr hochwertig ausgestatteten Räumen der Unteren Roten Kammern angeordnet. Die neuen Einbauten für diese Funktionen werden freistehend und reversibel in der Mitte der Räume mit großzügigem Abstand zu den Wänden und mit Bezug auf die Raumachsen angeordnet. Zum Schutz der hochwertigen Wandoberflächen sind hier bauliche Absperrungen vorgesehen, die gestalterisch dezent in die Räume integriert werden.
- Jahr
- 2025



